
Vom trockenheißen Sommer in den nasskalten Herbst
Als hätte eine höhere Macht den Wetterschalter von Sommer auf Herbst umgelegt, fielen die Temperatur fast von einem Tage auf den anderen stark ab. Nachdem uns allen die Hitze dieses Sommers ziemlich zugesetzt hat, zittern nun einige bereits in Wollsocken und dicken Jacken, weil die Temperaturen auf 15°C und kühler gesunken sind. Für unsere Breitengrade sind das zwar die normalen Temperaturen dieser Jahreszeit, aber auf den plötzlichen Wetterumschwung muss man sich sowohl körperlich als auch geistig erst einstellen. Wer das verpasst hat, den oder die hat bereits der erste Schnupfen oder die erste Erkältung eingeholt. Das große „C“ ist plötzlich wieder im Gespräch – unglaublich.
Es ist ganz normal, dass sich der Körper an die kalten Temperaturen erst wieder gewöhnen muss. Der Mensch ist von der Natur aus jedoch bestens ausgerüstet, um sich schnellen Wechseln anzupassen. Wir haben es allerdings selbst in der Hand, wie schnell diese Anpassung vonstatten geht. In diesem Beitrag möchte ich berichten, wie ich selbst dem Temperaturabfall begegnet bin und weiterhin in den Winter voranschreite. Seit den vier Tagen, in denen ich vor rund 9 Monaten ebenfalls mit dem C-Virus zu tun hatte, bin ich kerngesund. Ich möchte nicht prahlen, sondern vielmehr Mittel und Wege aufzeigen, wie ich dies aus meiner Sicht aktiv bewerkstelligt habe. Der kommende Winter wird nämlich nicht nur „viral“, sondern auch psychisch für uns alle eine Belastung. Wie kann man möglichst unbeschadet durch diesen Sturm kommen? Dieser Frage versuche ich nachzugehen.

Alles beginnt mit dem Gedanke
In meinem Umfeld vernehme ich derzeit vermehrt wieder Sätze wie: „Ich glaub, ich werd‘ schon wieder krank“. Dies ist aus meiner Sicht bereits der erste Schritt zur Krankheit, den man aktiv selbst tut. Für gewöhnlich befällt einen die Krankheit, wenn der eigene Geist / die eigene Psyche und/oder der eigene Körper ausreichend Angriffsfläche bietet. Man kann meines Erachtens jedoch auch aktiv mitwirken, indem man die Krankheit förmlich herbei redet. Dieser Umstand nennt sich „Psychosomatik“. Je nach dem, wie wir unsere Gedanken ausrichten, nehmen wir Einfluss auf unseren Körper. Der junge Wissenschaftszweig, der sich sehr stark mit diesem Geflecht aus Psyche, Körper und Sozialität auseinandersetzt, nennt sich „Psycho-Neuro-Immunologie“.
Diese Wissenschaftsdisziplin versucht sich darin, dem „echten Leben“ ein Stück näher zu kommen, als es die klassischen Wissenschaften können, die sich immer tiefer in Detailaspekten verlieren. Ganz nach dem alten griechischen Vorbild, die die Institution „Universität“ erfanden, um einen Ort zu schaffen, an dem ein Mensch sich „universal“ bilden kann und nicht, um ein „Fachidiot“ in seiner eigenen kleinen Nische zu werden, sind interdisziplinäre Wissenschaften langsam wieder beliebter. Die Welt wird komplexer, sagt man. Ich sage jedoch: der Mensch wird immer „ein-Fach-er“, weil immer mehr Menschen sich in immer weniger unterschiedlichen Wissensbereichen bilden und somit das „Große Ganze“ auch nicht verstehen können. Die Erde mit ihren Naturgesetzen und ihren großen Rädern hat sich nicht verändert, es ist das Denken des Menschen, das sich verändert hat und immer „einfacher“ geworden ist, weshalb es den „einfachen“ Menschen scheint, als werde die Welt immer komplexer.

Vom Kopf, übers Herz, in die Hand
„Im Anfang war der logos„, heißt es im altgriechischem Original der Bibel. Oft wird logos mit „Wort“ übersetzt, was, in Anlehnung an Goethes Gedanken dazu, aus meiner Sicht zu kurz gegriffen ist. Manchmal wird „logos“ auch als „Vernunft“, „Denken“ oder „Sprache“ übersetzt. Im Grunde meint es alles das. Für diesen Beitrag bediene ich mich des Wortes „Denken“. Schon die Bibel hat also das „Denken“ an die erste Stelle gesetzt. Auch im Hinduismus ist es Gott Brahma, der träumt, was ebenfalls eine Form des Denkens ist, und damit das Universum erschaffen hat. Sogar J.R.R. Tolkien hat sich bei der Schöpfung seiner Welt der „Herr der Ringe“ daran bedient und lässt seine Urgottheit mit Gesang, also mit Worten im Rhythmus, die Welt aus dem Nichts entstehen. Ebenso sieht die Philosophie das „Denken“ als das ureigentliche Mittel der Erkenntnis.
Es ist also unstreitbar so, dass alles zunächst Geist ist. Im Buddhismus gibt es dafür Mantren, die rezitiert werden und sehr populär sind auch die „Glaubenssätze“, die viele Menschen der westlichen Welt sich in Form von Postern, Stickern und Bildern in ihre Wohnung hängen. All dies geschieht, um den eigenen Geist über ausgesprochene oder gedachte Worte zu formen und damit das Denken auszurichten. Dies ist also seit Tausenden von Jahren bekannt und ohne Zweifel ein mächtiges Mittel. Über die Wiederholung derselben Gedankengänge und Worte gehen die Gedanken von der Verstandesebene in die Herzebene, die wir auch mit den Worten „Intuition“, oder „Unterbewusstsein“ bezeichnen können, über. Wir „verinnerlichen“ das Wissen und sie werden zu abstrakten Überzeugungen und Haltungen. Desselben Mechanismus bedient sich auch die PR (ehemals „Propaganda“, heute „Werbung“/“Öffentlichkeitsarbeit“).
Vom Herz ist es nicht mehr weit, bis das vormalige „Informationswissen“ des Kopfes zu einer „handfesten“ Handlung wird, also in die Hand übergeht. Diese Handlungen können bewusst sein, indem wir sie aktiv in unserem Alltag ausführen. Handlungen können auch vom Körper selbst realisiert werden, indem er beispielsweise seine Abwehrkräfte erhöht und Körperfunktionen erhält, oder eben schwächt und Abläufe des Organismus durcheinander geraten. Einer der schlimmsten und leider häufigsten Ausformungen ist „Krebs“. „Krebs“ ist nichts anderes als ein Wachstum nicht-funktionaler Zellen, die vom Körper normalerweise über den Prozess der Apoptose abgetötet und ausgeschieden werden. Denken wir also, sobald es kalt wird und die Nase läuft, daran, gleich krank zu werden, wird dies ohne Zweifel bald geschehen. Wir „programmieren“ uns selbst aktiv, im Winter krank zu werden. Die gute Nachricht ist: wir können auch das Gegenteil tun und uns auf Gesundheit, Abwehr und Fitness programmieren. Probiert es selbst! Sagt euch selbst mindestens einmal am Tag: „Ich werde nicht krank. Ich bleibe gesund.“ Macht das mehrere Wochen und glaubt auch daran. Dies ist die erste und mächtigste Medizin.

Methoden, Techniken und Hausmittel
Ich habe bereits einen längeren Artikel zum Thema „Gesundheitstipps zur Winterzeit“ geschrieben: „Die zweite Welle kommt: Was man wirklich tun kann“. Die darin enthaltenen Tipps möchte ich nicht nochmals aufwärmen sondern möchte mich an dieser Stelle auf ein paar für mich zentrale Prinzipien konzentrieren. Wie bereits ausgeführt sind die Gedanken der erste große Schritt zur Gesundheit oder zur Krankheit. Natürlich gibt es daneben viele wirkungsvolle Mittel, die sich direkt auf den Körper auswirken, was sich wiederum positiv auf unser Denken auswirkt, wenn der Körper mit belebenden Methoden „verwöhnt“ wird. Die ein oder andere Sache, die ich nachfolgend ausführe, mag sich zunächst nicht nach „Verwöhnung“ anhören, kann sich aber auf sehr vielen Ebenen im Nachgang stark positiv auswirken, wenn man über die erste Hemmschwelle hinweg ist:
1. Konfrontation statt Flucht
Ein wichtiges Grundprinzip ist die Haltung, mit der man einer widrigen Situation begegnet. Im Sport, wie im Alltag, so auch mit der Gesundheit; schützen wir uns über die Maßen vor herausfordernden Situationen, können wir unsere Fähigkeiten nicht verbessern. Dies gilt für jeden Lebensbereich. Gewichtheber erhöhen die Anzahl der Kilogramm, Läufer die Anzahl der Kilometer. Denksportler nehmen sich komplexeren Fragen an und Berufstätige übernehmen immer mehr Verantwortung, je länger sie in einem Feld arbeiten, um sich weiterzubilden, oder bilden sich weiter, um mehr Verantwortung zu übernehmen. Das ist aus meiner Sicht der Sinn des Lebens. Leben ist stetiges Fortschreiten, sich Entwickeln und Entfalten der eigenen Potentiale. Dies ist hat nichts mit Wettbewerb oder Leistungsdruck zu tun – der einzige Vergleichsmaßstab sollte dabei wenn überhaupt dein gestriges „Ich“ sein.
Das eigene Potential kann sich aber nur entfalten, wenn wir uns immer wieder neuen Situationen stellen. Jedes Jahr gibt uns die Natur in unseren Breitengrade diese Möglichkeit, indem sich die Jahreszeiten wandeln und die Temperaturen schwanken. Wenn der Mensch nicht dafür gemacht wäre, sich diesen Schwankungen aussetzen zu können, dann hätte er sich nicht vom kalten Norden über die gemäßigten Zonen bis zum heißen Süden ausgebreitet. Darum ist es nur natürlich, sich mit diesem Wandel zu konfrontieren. Ich persönlich habe dies seit letztem Winter aktiver gemacht als je zuvor, in dem ich mich der Kälte schonungslos ausgesetzt habe. Angefangen mit einer morgendlichen Routine, bei der ich nur in Unterwäsche meinen Kaffee auf der Terrasse einnehme, bis ich schließlich das ausschließlich kalte Duschen angefangen habe.
In Kombination mit einer Atemtechnik nach der „Wim Hof-Methode“ ist dies natürlich eine Extremform der Konfrontation, die mich allerdings in jeglichem Lebensbereich resistenter gemacht hat. Alle Aspekte an dieser Stelle auszuführen, würde viel Raum einnehmen, darum fasse ich es folgendermaßen zusammen: Mit dieser simplen Routine konfrontiere ich meinen Geist und meinen Körper mit widrigen Umständen, sodass beide darin geschult werden, aus sich selbst heraus Stabilität und Resistenz zu entwickeln. Das reduziert Stressempfinden, steigert damit das Wohlbefinden, setzt Energiepotentiale frei, reduziert Kälteempfinden, indem der Körper seine Temperatur selbst zu regeln lernt und nicht so stark auf externe Wärme angewiesen ist und stärkt zugleich das Immunsystem.
2. Schnelles und beherztes Handeln
Natürlich ist man auch mit dieser Routine nicht unverwundbar. Bakterien, Viren und andere Einflüsse prasseln trotzdem auf den Körper ein. Man sollte sich nicht unnötig und über die Gebühren allen Einflüssen aussetzen. Auch bei mir kam es im vergangen Jahr vor, dass mein Körper mir Signale sendete, die auf eine Auseinandersetzung mit Keimen und ähnlichem hindeuteten. Dabei ist schnelles und beherztes Handeln immer sinnvoll. Wenn man ein ausreichendes Körperbewusstsein hat, kann man die Signale erkennen und auf sie reagieren. Wenn meine Mandeln oder mein Hals mir einen „Angriff“ vermelden, dann stürze ich mich siegesgewiss in die Auseinandersetzung.
Der erste Schritt bei Symptomen der oberen Atemwege ist mein persönliches Wundermittel „Propolis“. Das in Alkohol gelöste Bienensekret hat extrem hohe anti-bakterielle und anti-virale Wirkung. Wer Interesse an Propolis aus eigener Herstellung hat, darf sich gerne über das Kontaktformular an mich wenden. Bei ein- bis zweimaliger Anwendung pro Tag in Kombination mit viel Wasser hat es sich meist nach zwei bis drei Tagen schon erledigt. Wenn sich die Symptome fortsetzen unterbreche ich meine Tagesroutinen und nehme weitere Hausmittel wie Salzwasser, Kamille, Honig mit Kurkuma und Pfefferminz-Öl ein, und kleide mich in Wolle, um vor allem über Nacht ein künstliches Fieber zu erzeugen und damit die Keime auszuschwitzen. Das Wichtigste ist dabei: Stress reduzieren, Aktivitäten herunterfahren, die Therapie wirklich beherzt und nachdrücklich umsetzen und nie davon reden oder auch nur denken, dass man krank werde oder sei.
3. Prävention statt Reaktion
Die dritte Säule der Gesundheit ist meines Erachtens, präventiv und nicht reaktiv zu handeln. Reagieren wir immer nur auf Probleme, so hat der Körper kaum die Möglichkeit, sich an einen soliden Normalzustand zu gewöhnen. Gesund zu sein bedeutet nicht nur, nicht krank zu sein. Es verhält sich anders herum. Man ist eben manchmal nicht ganz gesund. Auch das ist natürlich, sollte aber nicht als Normalzustand angenommen werden. Chronische Schmerzen, mehrmals jährliche Erkältungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sind eben nicht „normal“ und „gesund“, sondern überdeutliche Signale des Körpers, wenn der Kopf offensichtlich nicht in der Lage ist, ausreichend präventiv zu handeln.
Pharmakologische Medikamente, Arztbesuche und Therapien sind nützliche Hilfsmittel, die ich auch für wertvoll und wichtig halte. Sie sollten aus meiner Sicht aber als Sicherheitsnetz und Rettungsseil verstanden und nicht als ständige Begleiter missbraucht werden. Geraten wir in Abhängigkeit von diesen Äußerlichkeiten, nehmen wir dem Körper die Möglichkeit, aus sich selbst heraus handlungsfähig zu werden. Darum ist die Prävention umso wichtiger. Gesunde Ernährung, Bewegung, Freude, Ausgleich und gesunde Strukturen sind die beste und nachhaltigste Medizin, für die wir keinen Arzt und keine Pharmazie brauchen. Wir sind es selbst, die uns heilen. Das kann niemand uns abnehmen. Auch Ärzte können nur Scherben zusammenfegen und Löcher flicken. Wir selbst sind es, die die Scherben erst verhindern und Löcher vermeiden können.
Die Eigentherapie beginnt jetzt gleich. Und zwar mit dem ersten Gedanken.
von Marco Lo Voi
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