Die Wissenschaft der Spiritualität – Dr. Joe Dispenzas Geist-Körper-Transformation

Die letzten Monate haben in mir tiefgreifende Entwicklungen ausgelöst. Ich wähle bewusst das Wort „Entwicklung“ und nicht das Wort „Veränderung“, weil ich noch immer derselbe bin. Allerdings haben sich weitere „Schleier“ gelichtet, ich habe weitere „Schichten“ meiner Persönlichkeit erkannt und mich aus ihnen „herausgewickelt“, wie aus einem unsichtbaren Kleid, das dennoch unbewusst schwer wog.

Meine kürzlich abgeschlossene Reise kann nun als vollendet angesehen werden, ich sitze in meinem Zimmer in Freiburg, das ich bei meinem Wiedereinzug vollständig umstrukturiert habe. Durch meinen neu erwachten Geist und ins Lot gerückte Vorstellungen von den Notwendigkeiten des Lebens beflügelt, löse ich mich Stück für Stück von Besitztümern und reduziere, wo es mir möglich ist. Auf der Reise hat sich mein Geiste entwickelt; und nun „entwickle“ ich mich aus den Fängen der Habseligkeiten und ordne im Zuge dessen mein unmittelbares Wohnumfeld völlig neu.

Jeder und jede, der oder die einmal auf einer längeren Reise war, kennt das: man stellt fest, wie viel unnötigen Kram man besitzt. Zu viele Klamotten, Firlefanz und Tinnef, der im Weg herumsteht und vielleicht noch nicht einmal einen emotionalen Restwert besitzt. Doch nach dieser Reise habe ich nicht nur Einsichten über die dingliche Welt erlangt. Viel mehr habe ich in mein tiefstes Inneres Einblick erhalten und viele Themen entdeckt, mit denen ebenfalls aufgeräumt werden sollte.

Die harte Schule des Lebens

Wie in meinem Reisebericht Teil 1 angeklungen, war die lange erste Phase meiner Reise ziemlich entbehrungsreich, dafür aber im Nachhinein umso lehrreicher. Ich habe mich selbst in Grenzsituationen gebracht und gespürt, wie ich von unterbewussten Triebkräften meiner Persönlichkeit gesteuert wurde. Ich habe unmittelbar wahrgenommen, was meine Lebensvorstellungen bedeuten, wenn sie auf die Probe gestellt werden. Mein Lehrer in dieser Zeit war mein Reiskumpane F. Ich bin ihm im Nachhinein jetzt schon dankbar dafür, mir diese Lektionen des Lebens ermöglicht zu haben.

Schließlich erkannte ich, dass ich selbst das Ruder in die Hand nehmen musste. Dieser Prozess war sehr kräftezehrend, da meine tiefsten Persönlichkeitsebenen in diesem Vorgang bis ins Mark ausgelotet wurden. Die Rechnung erhielt ich im Positiven wie im Negativen. Der Einbruch in mein Auto in Barcelona und all der andere Stress, der durch das Auto in mir ausgelöst wurde, war mein Einsatz und die Konsequenz all der Entscheidungen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt selbst getroffen habe. Umso positiver fällt natürlich die Entlohnung aus, die mir durch all dies zuteilwurde.

In Teil 2 meines Reiseberichts habe ich berichtet, wie mein Weg mich zu Jorge Venceslau nach Nordportugal geführt hat. Dort durfte ich zwei Wochen in einem kleinen Paradies hausen, in welchem ich in einem wahren Sturmsprint an Reflexion und Evolution all die Reiseerfahrungen, meine jüngere Vergangenheit und einige Teile meiner Kindheit geistig bearbeiten durfte. Die Mittel und die Möglichkeit dafür stellte mir Jorge in den intensiven Gesprächen, die ich mit ihm führen durfte, und mit seinem Anwesen zur Verfügung. In diesem Beitrag möchte ich meinen aktuellen Wissensstand und Erfahrungsschatz teilen, den ich seit der Zeit in Nordportugal mit den dort erworbenen Erkenntnissen und meinem bis dato schon vorhandenem Wissen über Mittel und Wege der Geistarbeit und alle damit zusammenhängenden Inhalten gesammelt habe.

Dr. Joe Dispenza und sein interdisziplinärer Ansatz

Dr. Joe Dispenza ist ein amerikanischer Doktor der Chiropraktik, der sich darauf aufbauend mit weiteren Studiengängen zu den Themen Neurowissenschaften und Neuroplastizität, quantitative Elektroenzephalogramm-Messungen (QEEG), Epigenetik, Geist-Körper-Medizin und Gehirn-Herz-Kohärenz auseinandersetzte und dazu Studien durchführte, deren Ergebnisse er in Vorträgen, Büchern und Kursen veröffentlicht. Außerdem kann man seine zentralen Aussagen in zahlreichen Interviews auf Youtube finden. Die Inhalte, die ich hier zusammenfasse, basieren vor allem auf folgendem Interview und meinen eigenen Erfahrungen bei der Durchführung seiner Methoden:

Dieses Interview ist sehr intensiv. Es gibt weitere Gespräche, in denen Dr. Joe etwas weiter ausholt und seinen Erklärungen mehr Raum gibt. Dennoch fasst er hier den Kern seiner Lehre zusammen, indem er eine Reihe von Definitionen liefert und mittels dieser Definitionen aufzeigt, dass alleinig mit dem Mittel der Meditation enormen Einfluss auf unsere Psyche und damit unserem gesamten Organismus genommen werden kann. Mehr noch: Dr. Joe behauptet sogar, wir würden alleinig mit Meditation unsere Zukunft beeinflussen können. Meditation sei also nach Dispenza das Mittel, um auf alle Ebenen des Körpers und sogar unsere potentielle Zukunft Einfluss nehmen zu können. Wie soll das funktionieren?

Was ist eigentlich „Meditation“?

Bevor ich mit der Beschreibung seiner Lehre beginne, vielleicht noch ein paar Erläuterungen zum Begriff „Meditation“. Dieses Wort ist heutzutage ja in aller Munde, was aber genau darunter verstanden wird, ist oft sehr unklar. Dennoch sind Bewusstseinstechniken und Körperarbeit im Trend, was per se nicht verkehrt ist. Das führt jedoch dazu, dass der Begriff „Meditation“ bei den meisten Menschen gleich sehr viele Assoziationen hervorruft, die im plakativsten Fall einen goldenen dicken Mann im Schneidersitz beinhalten, der mit geschlossenen Augen vor sich hin grinst. Der Begriff „Meditation“ bedeutet jedoch im Wortsinn auch so viel wie: „die Mitte finden“. Welche „Mitte“ ist damit gemeint?

Im Buddhismus lehrt man, die Praktizierenden sollten sich der „Leerheit der Dinge“ bewusst sein. Die „Leere“ oder auch der „Raum“ ist im Prinzip alles, was wirklich existiert. Es ist wie ein Spiegel, der nichts zeigt, wenn nichts zu reflektieren da ist. Unser Geist oder auch unser Bewusstsein ist nun wie das Auge, das in diesen Spiegel blickt. Und schon sehen wir im Spiegel all die Dinge, die eben von ihm reflektiert werden. Diese Dinge im Spiegel sind aber nicht real, sondern nur darin sichtbar, weil wir in den Spiegel blicken. Der Spiegel ist eigentlich „leer“. Er wird lediglich gefüllt von unseren Gedanken und Emotionen, die wir mit den „Dingen“ in Verbindung bringen, die uns der Spiegel zeigt.

Bei der Meditation versucht der oder die Praktizierende einen Schritt zurückzutreten und die Beziehung zwischen „Auge“ und „Spiegel“ zu „beobachten“. Wie machen wir das? Wir denken nicht an Nichts, das funktioniert nicht. Wir lassen die Gedanken eben das sein, was sie sind: Gedanken. Wir unterbrechen den fortlaufenden Prozess des „Bewertens“ der Gedanken und lassen sie ungezwungen kommen und auch wieder gehen, wie die Szenen in einem Film. Wir wissen: Filme sind nicht die Realität und so können wir ohne größere Gemütsregung (Emotion) beobachten, wie Gebäude einstürzen, Menschen sterben, Hunde sprechen und Schweine fliegen können. Der „Ort“, an dem die Meditation stattfindet, sind die Szenenwechsel, die unsichtbar kurzen Überblendungen zwischen Handlungsort A und Handlungsort B. Bezogen auf das Denken ist die „Leere“ der Moment zwischen den Gedanken, die Mitte der Gedanken, das bloße wertfreie und kommentarlose Wahrnehmen von dem, was da gerade geht und dem, was noch nicht gekommen ist.

Der Mensch, eine Maschine?

Meditation ist Arbeit mit dem Geist. Und weil Dr. Dispenzas Mittel die Meditation ist, beginne ich meine Erläuterungen zu seiner Lehre von der Psyche her und ziehe dann die Verbindung zum Körperlichen.

Ereignisse, die uns widerfahren, erzeugen Gefühle. Gerät unser Gemüt von diesen Gefühlen in Bewegung, sprechen wir von Emotionen. Positive Ereignisse fühlen sich leicht an, weil sie etwas in uns bestätigen. Erleben wir negative Ereignisse, beschreiben wir diese Situationen häufig als „Problem“. Momentane Probleme können manchmal leicht bereinigt werden. Manche Probleme nisten sich aber in unseren Gedanken ein und begleiten uns.

Die Ursachen für diese Probleme liegen ihrer Natur nach in der Vergangenheit. Wenn wir also an unsere Probleme denken, „leben“ wir in der Vergangenheit und machen sie damit zu unserer Gegenwart. Gemäß Dr. Joes Aussagen holen wir diese Probleme regelmäßig in unsere Gegenwart, um eine Wiederholung des zugrundeliegenden Ereignisses zu vermeiden; es handelt sich um eine Art eingebaute Vorsichtsmaßnahme. Je größer das „Problem“ für uns ist, desto präsenter und öfter holen wir das zugrundeliegende Ereignis in unsere Gegenwart.

Dieses „Problemdenken“ kann zu einem unterbewussten „Programm“ werden, das sich in unserem Körper abspeichert. Das ist ein Kernpunkt seiner Lehre: Unser Körper ist unser manifestiertes Unterbewusstsein (subconcious mind). Ein Beispiel: Bekommen wir seit einer geraumen Zeit wiederholt schlechte Nachrichten von unserem Chef oder einem nervigen Freund, der Ex-Partnerin oder unseren Eltern, dann kann das Vibrieren unseres Smartphones in uns irgendwann eine körperliche Reaktion hervorrufen, noch bevor wir den Inhalt einer eventuellen Nachricht überhaupt kennen. Unser Körper wird von Emotionen geflutet, noch bevor wir unser Smartphone entsperrt haben. Das sind unterbewusste Programme. Andere Programme dieser Art sind Handlungen wie Autofahren, Zähneputzen, Treppensteigen, feste Arbeitsabläufe oder persönliche Eigenheiten und Marotten, wie Fingernägelkauen, mit den Beinen wippen oder ähnliches.

All dies läuft unterbewusst und ohne unser Bewusstsein (conscious mind) ab. Nach Dr. Dispenza besteht unser Alltag zu 95% aus solchen Programmen, unseren Gewohnheiten, während lediglich die restlichen 5% für den freien Willen übrigbleiben. Zudem seien 90% der Gedanken eines Tages identisch mit denen des vorherigen Tages. Wie ein Roboter folgen wir unbewusst unseren programmierten Gewohnheiten, den guten wie den schlechten. Sind unsere Gewohnheiten schädlich, weil wir uns ungesund ernähren oder Drogen konsumieren, oder rufen sie in uns wiederholt negative Emotionen hervor, wird unser Körper mit Schadstoffen und der falschen Menge an Hormonen und Stress geflutet, was schließlich zur geistigen und/oder körperlichen Krankheiten führt.

Jeder ist seines Glückes Schmied

Unser Verhalten, das also vor allem auf unterbewussten Gewohnheiten beruht, hat also direkten Einfluss auf unseren Körper. Das ist wohl keine Überraschung. Dr. Joe geht aber noch weiter. Wenn wir uns auf unsere „Probleme“ fokussieren, machen wir die Vergangenheit zu unserer Gegenwart, was einen Teufelskreis hervorruft, da die Gegenwart direkt in die Zukunft führt. Wir machen damit unsere erlebte Vergangenheit zu unserer wahrscheinlichen Zukunft. Wollen wir unsere Zukunft also ändern, so müssen wir unsere Gedanken weg von der Vergangenheit lenken und in Richtung der Zukunft ausrichten, die wir als freudvoll und erstrebenswert ansehen.

Das klingt sehr banal. Wenn man aber zutiefst depressiven, perspektivlosen oder leidenden Menschen diese Banalität vor die Nase hält, sind sie aufgrund der Schwere ihres Leidens oft kaum in der Lage, ihre langjährigen „Programme“ aufzubrechen, geschweige denn eine positive Zukunftsvision zu entwickeln. Darum besteht der erste Schritt oft darin, die Veränderungen im Kleinen zu suchen und zunächst Alltäglichkeiten abzuändern. Dies kann so etwas einfaches sein, wie morgens zu einem anderen Bäcker zu gehen, sich die Zähne mit der anderen Hand zu putzen, sich sonntags keinen Tatort anzusehen, oder einen anderen Radiosender einzuschalten. Diese Veränderungen brechen die unterbewussten Programme auf. Je radikaler wir mit diesen Programmen brechen, je mutiger wir aus unserer Komfortzone heraustreten, desto größer ist der Einfluss auf unseren Alltag und desto eher entsteht Raum für Veränderungen. Veränderte Umstände erzeugen veränderte Emotionen. Veränderte Emotionen führen zu veränderten Gedankenstrukturen, die wiederum die Wahrnehmung der Gegenwart und damit direkt die wahrscheinliche Zukunft verändern. Sich anders im Alltag zu entscheiden, zeigt uns, dass dies auch auf der geistigen Ebene funktionieren kann. Der Ort dafür ist die Bewusstseinsarbeit in der Meditation.

Die Macht des Geistes

Die Macht des Geistes ist den spirituellen Meistern der verschiedenen Weltkulturen schon seit Jahrtausenden bewusst. Und heute scheinen die Zeichen in der modernen Medizin ebenfalls immer stärker darauf hinzudeuten. Die Psychosomatik wird immer häufiger als die Wurzel für viele Leiden des modernen Menschen identifiziert. Hat man uns geröntgt, fotografiert, gemessen und abgeklopft, konnte aber nichts finden, heißt es immer öfter: „sie haben nichts, das bilden sie sich nur ein“. Das ist die Resignation der modernen westlichen Mediziner, die mit ihrem verknöcherten materialistischen Weltbild immer öfter an ihre Grenzen stoßen, wenn es um zeitgenössische Krankheitsbilder geht. Etwas reflektiertere Mediziner räumen in solchen Fällen wenigstens ein, dass es psychosomatisch bedingt sein könnte.

„Psychosomatisch“ heißt nichts anderes, als dass unser Geist aus der Balance geraten ist und damit unseren Körper in Mitleidenschaft zieht. Natürlich kann auch ein körperliches Leiden zu einer psychischen Belastung werden, wenn uns beispielsweise ein Arm abgenommen wurde oder wir längere Zeit im Rollstuhl sitzen müssen. Glücklicherweise ist die moderne Chirurgie inzwischen sehr fortgeschritten. Wesentlich dürftiger sieht es bei Krankheitsbildern aus, die geistigen Ursprungs sind.

Der unterbewusst gesteuerte Mensch, der seine eigenen Routinen nicht mehr reflektiert und ihnen damit zum Opfer fällt, verfällt meist dem Glauben, die Außenwelt sei für alles, was ihn betreffe, verantwortlich. Er verhält sich analog zu den Medizinern der westlichen Welt, die nur die Materie abklopfen und dabei das Innenleben des Menschen außer Acht lassen. Üben wir Meditation, unterbrechen wir vorübergehend den Einfluss der äußeren Welt und setzen uns aktiv mit unserer Innenwelt auseinander. Wir begeben uns also auf eine Untersuchung, die kein Arzt leisten kann. Wir schauen in uns hinein.

Die Meditationstechnik, die Dispenza entwickelt hat, erscheint recht simpel im Vergleich zu vielen Traditionen der östlichen Welt. Es handelt sich dabei um eine Form der Achtsamkeitsmeditation. „Achtsamkeit“ bedeutet, das Bewusstsein weg vom alltäglichen, sprunghaften Gedankenbetrieb hin zu bestimmten Körperregionen oder zu konkreten Gedankeninhalten zu lenken. In seinen geführten Meditationen zielt Dr. Joe darauf ab, uns für den „Raum“ (space) zu öffnen, in welchem sich das ganze Sein abspielt. Dabei soll der Praktizierende die Grenzen des eigenen Körpers geistig überwinden und sein Bewusstsein in alle Richtungen ausdehnen. Diese „geistige Verschmelzung“ mit dem Raum soll die Trennlinie zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein auflösen, sodass das Bewusstsein mittels Intentionen das Unterbewusstsein aktiv umgestaltet oder stimuliert.

Unser Bewusstsein, also das, was wir als präsente Gedanken verspüren, soll in Kontakt mit dem Unterbewusstsein – nach Dispenza ist damit unser eigener Körper gemeint – treten. Diese Ebenen sind nach Dr. Joe durch eine Instanz wie durch eine unsichtbare Mauer voneinander getrennt. Diese Instanz nennt er „analytisches Bewusstsein“ (analytical mind). Das analytische Bewusstsein ist die reflektierende und bewertende geistige Ebene, die bei unbekannten Handlungen, neuen Gedanken und komplexeren geistigen Prozessen aktiv wird. Wenn wir beispielsweise eine neue Sprache lernen, oder versuchen einen technischen Ablauf zu verstehen, wenn wir scharf über eine Situation nachdenken oder uns Dinge aus der Vergangenheit noch einmal intensiv durch den Kopf gehen lassen – immer dann wird das analytische Bewusstsein aktiv. Erlernen wir also Abläufe oder denken immer wieder über bestimmte Dinge nach, sickern diese Gedankenprozesse vom Bewusstsein durch die Instanz des analytischen Bewusstseins ins Unterbewusstsein und „lagern“ sich dort ab. Diese Gedankenprozesse innerhalb des analytischen Bewusstseins werden Teil bestimmter „Programme“ des Unterbewusstseins.

Yin-Yang

Die Meditationsarbeit

Dr. Joe Dispenzas Techniken der Meditationsarbeit haben unterschiedliche Ziele. Exemplarisch möchte ich mich an einer bestimmten Meditation orientieren, um daran zu verdeutlichen, was mit den obigen Ausführungen eigentlich gemeint ist. Derzeit praktiziere ich zwei bis drei Mal täglich Meditationsarbeit. Besonders ist mir die abendliche Meditation vor dem Schlafengehen wichtig, da ich die längste Zeit meines Lebens mit einer sehr langen Einschlafphase zu kämpfen hatte. Seitdem ich diese Meditation praktiziere, hat sich das erledigt:

Die meisten Mediationen werden sitzend abgehalten. Auch hier beginnt man aufrecht sitzend. Jeder Meditation sollte eine kurze Phase vorangehen, bei der man sich möglichst bequem auf einem Kissen, einer Matte, einer Decke oder ähnlichem hinsetzt. Idealerweise sitzt man möglichst aufrecht und achtet auf eine gerade ausgerichtete Wirbelsäule und einen geraden Nacken. Die Abendmeditation wird im besten Fall möglichst im dunklen Zimmer bei geschlossenen Augen unmittelbar vor dem Schlafengehen abgehalten. Anfangs mag es schwerfallen, 20 bis 30 Minuten gerade zu sitzen, aber seitdem ich dies praktiziere, hat sich meine Haltung extrem verbessert und mein Rücken begradigt und gestärkt. Die Meditation sollte zudem am besten mit Kopfhörern angehört werden, um voll in der Atmosphäre aufzugehen.

In der ersten Phase der Meditation wird der Praktizierende angehalten, verschiedene Dinge des Tages mit tiefen Atemzügen „loszulassen“. Der Geist soll sich frei von Störgefühlen und Emotionen machen, die unseren Alltag bestimmt haben. Nach dieser „Ankunftsphase“ erfolgt die Phase, die fast alle Dispenza-Methoden eint: wir sollen den „Raum“ spüren, in welchem sich unser Bewusstsein beliebig ausdehnen kann. Hierbei tasten wir verschiedene Regionen in und um unseren Körper mit unserem Bewusstsein ab. Wir sollen damit die Grenzen unseres Körpers „auflösen“ und mit dem Raum „verschmelzen“. Diese Phase ist bei der Abendmeditation sehr lang, da das vorrangige Ziel in dieser Übung darin besteht, das analytische Bewusstsein vollständig zu deaktivieren.

In der dritten und letzten Phase, nachdem wir unser analytisches Bewusstsein überwunden und den Kontakt zu unserem Körper hergestellt haben, sollen wir mit unserem kontrollierten Bewusstsein in unser Unterbewusstsein, das sich im Alltag unserem Einfluss entzieht, eindringen und ihn mit verschiedenen „Befehlen“ (Intentionen) neu programmieren. In dieser Meditation sollen fünf Bereiche unseres Körpers mit neuen Programmen versehen werden, wie beispielsweise unser Immunsystem, unsere hormonelle Steuerung, unser autonomes Nervensystem und abschließend natürlich unser Schlafrhythmus.

Meine Routine für einen krankheitsfreien, energetischen und freudvollen Alltag

Meine persönlichen Ergebnisse nach rund zwei Monaten intensiver Praxis sind wirklich erstaunlich. Ich beginne meinen Alltag für gewöhnlich um 7 Uhr morgens. Nach einer Tasse Kaffee setze ich mich an die frische Morgenluft und führe drei Sätze der Wim-Hof-Atmung durch, von dem der letzte mit einem Satz Klimmzüge geschlossen wird. Anschließend erfolgt eine 25-minütige Morgenmeditation nach Dr. Joe. Danach kümmere ich mich um meine körperlichen Baustellen und dehne meine Beine und Schultern mit verschiedenen Expander-Bändern. Frühstück gibt es keines.

Nach dem Mittagessen und einem Mittagskaffee setze ich mich für eine 35-minütige Dispenza-Meditation hin. Alle zwei Tage versuche ich zu joggen oder Inliner-fahren zu gehen und im Anschluss daran kalt zu duschen. Der Abend wird meist von der oben beschriebenen Schlafmeditation oder einer früheren Nachmittagsmeditation beschlossen. Dank dieser Routine bin ich jeden Tag sehr präsent, fokussiert, energiegeladen und von einer inneren Ruhe beseelt, die ich in meinem bisherigen Leben noch nicht in dieser Form verspürt habe. Bin ich mittags beispielsweise in Zügen unterwegs, habe ich meine Mittagsmeditation eben am Bahnsteig oder im Zug abgehalten. Mit Kopfhörern und geschlossenen Augen erscheint man für die anderen ohnehin nur wie jemand, der eben schläft. Doch eigentlich fühle ich mich in diesen Momenten weitaus präsenter als all die Smartphone-Geister.

All die Worte, die hier geeint wurden, erscheinen sehr kompliziert. Wie bei so vielen Dingen, sollte man sich von der eigenen Erfahrung überzeugen lassen. Ich hoffe sehr, ich konnte dir, geneigter Leser und geneigte Leserin, einen verständlichen Eindruck dieser Praxis vermitteln. Ich werde in weiteren Beiträgen noch gesondert auf das „Gesetz der Resonanz“, die Intentionen für die eigene Zukunft und eine weitere Körperübungen eingehen, die mein Leben sehr bereichern. Wer sich mit dem Englischen schwertut, der kann auf Youtube deutsche Meditationen nach Joe Dispenza finden. Allerdings finde ich diese Videos nicht sehr gelungen. Darum habe ich mir fest vorgenommen, selbst Meditationen nach dieser Theorie aufzuzeichnen, sobald ich die Zeit dazu finde! Ihr dürft gespannt sein!


von Marco Lo Voi

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3 Gedanken zu “Die Wissenschaft der Spiritualität – Dr. Joe Dispenzas Geist-Körper-Transformation

  1. Lieber Marco, auch ich war lange Zeit von Joe Dispenza (auch von Bruce Lipton) und auch von Wim Hof sehr fasziniert – und finde immer noch, dass alle drei lohnende Ansätze haben.
    Mir persönlich ist allerdings seit letztem Jahr nur allzu sehr bewusst, dass viele (wenn nicht die meisten) Probleme etwas tiefer liegen. Wenn du magst, schicke ich dir gerne mal meine Datei „Schritte in die Freiheit……“ dazu zu, auf die ich in meinem aktuellen Blogbeitrag hinweise.
    Liebe Grüße
    Maren

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Maren,

      es mag sein, dass der Eindruck entsteht, ich würde diese Routinen als Allheilmittel ansehen. Es bedarf aber immer mehr, als nur einer Technik, um „alle“ der eigenen Probleme zu lösen.

      Diese Techniken sind für bestimmte Aspekte des Lebens und für Menschen, die empfänglich dafür sind, nützlich und können bestimmte Türen öffnen.

      Die „Technik“ darf aber nie zum Selbstzweck werden.

      Gerne schaue ich mich trotzdem dein Dokument an.

      Beste Grüße
      Marco

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