Mechanismen der Natur
Nach wie vor gibt es Dinge, die der Mensch nicht versteht. Das ewig währende Streben nach Antworten, das den Menschen dennoch antreibt, wird zum einen durch die Wissenschaften und zum anderen durch die Religionen verkörpert.
Die Wissenschaften streben danach, eine Systematik im Wesen der Natur zu entdecken. Ihre Errungenschaften haben zahlreiche Technologien hervorgebracht, die unser Leben angereichert haben. Ich habe bewusst „an“gereichert nicht „be“reichert geschrieben, weil nicht jede Technologie aus meiner Sicht eine positive Entwicklung bedeutet und darum nicht zwingend eine Be-reicherung darstellt.
Diese Technologien machen sich bestimmte Mechanismen der Natur zunutze. Wir vergessen oft: Selbst das Künstliche, das durch den Menschen Erschaffene beziehungsweise Geformte ist immer noch natürlichen Ursprungs. Der Mensch kann aus der Natur nicht heraustreten und darum nichts erschaffen, was nicht aus der Natur stammt und in ihr existiert.
Welche Mechanismen meine ich? Schwerkraft, Auftrieb, Reibungsenergie, Osmose, Luftdruck, biologische Zersetzung, Gezeitenwechsel und so weiter und so fort. All diese Dinge funktionieren ohne unser Zutun. Wir können sie allerdings beschreiben und sie für Technologien nutzen. Dies bedeutet aber auch, dass der Mensch irgendwann an eine Grenze stößt, die die Natur uns setzt. Mein Gefühl sagt mir, dass wir diese Grenze bald schon erreicht haben.
Logik – Systematik der Erfahrung
Die Wissenschaften werden gerne als die Verkünderinnen der Wahrheit angesehen. Dabei sind sie lediglich der Versuch, auf Grund gesetzter Annahmen, ein Detail innerhalb dieser Annahmen zu beschreiben. Teilweise sind diese Annahmen bewiesen, teilweise allerdings nur theoretische Konstrukte, um bestimmten Fragen überhaupt nachgehen zu können.
Ein Beispiel: nehmen wir an, wir wären ein Geologe im 800 v.Chr. Auch damals konnten die Geologen bereits das Wesen von Vulkanen beschreiben, ihre Ausbrüche dokumentieren, die Gesteine untersuchen und die Sedimente analysieren. Warum jedoch dieser Berg Feuer spuckt, konnte man noch nicht mit Sicherheit sagen, da erste die Technologien der modernen Vulkanologie exakt darstellen können, was unterhalb der dicken Erdkruste verborgen liegt.
Dennoch hat der Mensch schon sehr früh Annahmen getroffen, warum ein Vulkan nun ausbricht. Diese Annahmen wurden über Rückschlüsse des geschehenen Ereignisses (Vulkanausbruch) logisch hergeleitet. Diese Logik kann jedoch nur mit dem Wissen arbeiten, welches zu einer gewissen Zeit vorliegt.
Darum ist der Begriff „Logik“ mit Vorsicht zu genießen. Etwas kann in sich logisch sein und dennoch nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn beispielsweise um 800 v.Chr. gesagt wurde, Hephaistos hatte einen Wutausbruch und deswegen ist der Vesuv ausgebrochen und keiner hätte es besser gewusst, dann wäre diese Aussage innerhalb einer gewissen Erfahrungswelt logisch. In den Zeiten der griechischen Antike galt es sogar als hochgradig ketzerisch, wenn man bestehende Vorstellungen wie bspw. das heliozentrische Weltbild in Frage stellte. Heute wissen wir es besser.
Logik beschreibt also ganz allgemein eine Form des Denkens. Bei dem gewählten Beispiel wird aus einer oder mehreren gegebenen Annahmen eine Folge abgeleitet. Diese Annahmen müssen nicht zwangsläufig wahr sein, um eine logische Schlussfolgerung möglich zu machen. Ein weiteres Beispiel: Kein Säugetier kann fliegen. Schweine sind Säugetiere. Daraus folgt, dass kein Schwein fliegen kann.
Der Schluss, dass kein Schwein fliegen kann, ist wahr. Allerdings ist die Annahme, kein Säugetier könne fliegen, falsch, weil Fledermäuse Säugetiere sind und dennoch fliegen können. Das zeigt einen weiteren Charakterzug der Logik, was die Beweisführung so verzwickt gestaltet.
Kausalität – Eine Form der Logik
Als Kausalität wird unter anderem der Mechanismus „Ursache und Wirkung“ bezeichnet. Ein Beispiel: Ich lasse das Glas fallen. Das Glas ist kaputt. Selbst ohne den Vorgang beobachtet zu haben, nimmt jede und jeder an, dass das Glas auf Grund meines Ungeschicks durch meine Hand auf den Boden gefallen und dort zersprungen ist. Diesen Zusammenhang können wir über unsere gesammelten Erfahrungen herleiten. Wir kennen also die Kausalität von fallen gelassenem Glas und dessen Kaputtsein.
Kausalität ist zudem eine Form der zeitlichen Logik. Das eine muss vor dem anderen passieren. Beispiel: Das Glas ist kaputt. Ich lasse das Glas fallen. Dies widerspricht unserer Vorstellung eines zeitlichen Ablaufs, da es den Gesetzen der Kausalität zuwider läuft. Natürlich können diese Ereignisse auch in dieser zweiten Reihenfolge passieren, aber dann muss mindestens ein weiteres Ereignis in die Kette dieser Kausalität hinzutreten, um einen logischen Ablauf herzustellen. Beispiel: Ich fülle ein zu heißes Getränk in ein zu kaltes Glas. Das Glas ist kaputt. Ich lasse das Glas fallen.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Auch das Gesetz der Kausalität ist nicht ohne Tücken. Ein weiteres Beispiel: Ich renne 500 Meter über die Wiese. Die Erde dreht sich. Sofort taucht ein absurdes Bild in unseren Köpfen auf, indem ich mittels meiner Füße den gigantischen Erdball in Rotation versetze. Natürlich hängen diese Ereignisse nicht in einer kausalen Verkettung zusammen, aber wenn man nicht wüsste, weshalb sich die Erde denn wirklich dreht, müsste dieser Ansatz geprüft werden.
Eine Prüfung dieses Ansatzes könnte folgendermaßen aussehen: Dreht die Erde sich nicht, wenn ich nicht laufe? Dreht die Erde sich in die andere Richtung, wenn ich zurücklaufe? Dreht sie sich schneller, wenn ich noch schneller laufe? All diese Fragen müssten mit „Ja“ beantwortet werden, um den Anforderungen der Logik standzuhalten. Wenn nur eine einzige Antwort auf eine dieser oder weiterer Fragen der Logik entgegensteht, dann ist die Annahme und alle darauf aufbauenden Schlüsse hinfällig.
Ein aktuelles Beispiel: Die Corona-Maßnahmen
Die Corona-Pandemie und vor allem die Maßnahmen, die zu ihrer Bekämpfung getroffen werden und wurden, sind derzeit wohl der größte Spaltpilz unserer Gesellschaft. Nie gab es größere Unmutsbekundungen von Kritikern und zugleich ein derart vehementes Dagegenhalten aus den Leitmedien und allen, die diese tagtäglich konsumieren.
Deutschland ist hinsichtlich der Todeszahlen der mit einem positiven Test auf den SARS-CoV-2-Virus Verstorbenen international gesehen bisher relativ verschont geblieben (Platz 19 mit ca. 9.000 mit SARS-CoV-2 Verstorbene).
(Abbildung 1: Quelle)
Nennenswert ist im Übrigen immer wieder die Tatsache, dass jede und jeder, der oder die positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wird, als „Corona-Toter“ gilt. Dabei wird nicht unterschieden, ob es tatsächlich zum Ausbruch der Covid-19-Erkrankungen gekommen ist, noch ob sie tatsächlich die Todesursache darstellt.
Im RKI-Lagebericht selbst heißt es: „Im Lagebericht werden die bundesweit einheitlich erfassten und an das RKI übermittelten Daten zu laborbestätigten COVID-19-Fällen dargestellt. COVID-19-Verdachtsfälle und -Erkrankungen sowie Nachweise von SARS-CoV-2 werden gemäß Infektionsschutzgesetz an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet“ (Quelle: Seite 8).
Es reicht also ein „laborbestätigter COVID-19-Fall“. Dies bedeutet: Jeder positive Test im eventuellen Zusammenhang mit grippeähnlichen Symptomen ist ein Eintrag in die Statistik.
Des weiteren bezeichnet man Menschen, die positiv getestet werden, als infiziert. Das Wort „infiziert“ allein klingt wesentlich bedrohlicher, als „positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet“. „Infiziert“ klingt eher nach „erkrankt“ als es „positiv getestet“ tut, was jedoch näher an den Tatsachen wäre. Denn diese PCR-Tests schlagen schon bei kleinsten RNA-Fragmenten, die als Schlüsselsequenz für das SARS-CoV-2-Virus gelten, positiv an. Darüber hinaus stehen diese Test stark in der Kritik, da alleinig die Fehlerquote der steigenden Gesamtzahl der Tests für die Fälle, die derzeit in Deutschland noch auftreten, verantwortlichen sein könnten.
Der derzeitige Gesundheitsminister Spahn hat selbst gesagt, dass wir durch ein „zu umfangreiches Testen […] zu viele falsch-positive“ haben können. Wir bräuchten im Grunde also, so wie Herr Spahn dies auch ähnlich aber verkürzt erläutert, eine konstante Testzahl eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung, um das „tatsächliche Infektionsgeschehen“ beurteilen zu können. Aber seht selbst:
Wie verhält es sich nun aber mit den Tests? Augenscheinlich haben einige Menschen beschlossen, nicht auf diese Worte unseres Gesundheitsministers zu hören, denn wenn wir uns die Zahlen der in Deutschland durchgeführten Tests ansehen, dann können wir feststellen: Die Anzahl der Tests hat zugenommen.
In dieser Tabelle sehen wir von KW 11 bis KW 19 einen kurvenartigen Verlauf der positiven von insgesamt 120.000 bis 400.000 durchgeführten Tests. Von KW 20 bis KW 25 war die Anzahl der Test (350.000 – 400.000). sowie die Positivrate relativ gleichbleibend bei ca. 1%. Ab KW 26 wurde die Anzahl der Test nochmals gesteigert, während die Anzahl der positiven Tests relativ gleich geblieben ist. Wenn man aber immer nur die absoluten Zahlen der positiven Testergebnisse betrachtet, dann haben wir natürlich eine steigende Fallzahl und damit „einen dynamischen Infektionsverlauf“. Dies ist aus meiner Sicht der Versuch, die sogenannte „2. Welle“ nun herbeizutesten.
Wenn wir uns anschließend einmal eine Grafik vom RKI zum zeitlichen Infektionsablauf ansehen, dann ist auch hier keine zweite Welle in Sicht.
(Grafik 1 – Quelle: Seite 4)
Die blauen Balken stellen hier die tatsächlichen „Erkrankungen“ dar, während die gelben Balken lediglich die Meldungen der Gesundheitsämter über „laborbestätigte Fälle“ bezeichnen.
Hurra! Die Maßnahmen haben gewirkt!
Wenn man nun die neuerlichen Panikmeldungen der Medien zur angeblichen zweiten Welle außer Acht lässt, dann könnte man immer noch argumentieren, dass es ja der guten und schnellen Reaktion unserer Bundesregierung zu verdanken sei, wie relativ glimpflich die Sache hier doch abgelaufen ist.
Dann stellt sich aber dennoch die Frage, weshalb Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nun auch an Schulen während des Unterrichts eingeführt wird, obwohl die oben stehende Grafik des RKI zeigt, dass wir die große Krankheitswelle längst hinter uns gebracht haben?
Doch vorher gilt es zu klären, ob die Maßnahmen überhaupt gewirkt haben. Dazu sehen wir uns folgende Grafik einmal an:
(Grafik 2: Quelle)
Diese Grafik fasst nochmals die grundlegenden Daten des RKIs, die ich oben bereits aufgeführt habe, zusammen und ergänzt sie um die zeitlichen Angaben der radikalsten Maßnahmen.
Die blauen Balken stellen die positiven Testungen dar. Die grüne Linie die Gesamtzahl der Tests. Die erste senkrechte weiße Linie zeigt den Zeitpunkt an, an dem der massive Lockdown gestartet hat. Die grüne senkrechte Linie zeigt den Zeitpunkt an, an dem diese Maßnahme spätestens seine Wirkung zeigen müsste, wenn von einer Wirkungsverzögerung von ca. 12 Tagen ausgegangen wird. Die zweite senkrechte weiße Linie zeigt den Zeitpunkt des Beginns der Maskenpflicht an.
Wir sehen, dass selbst nach der 12 Tage-Wirkungsverzögerung nach dem Lockdown die Zahlen immer noch sehr hoch waren und der Infektionsverlauf nur relativ zögerlich abflachte. Auch die eingeführte Maskenpflicht hat aus meiner Sicht keinen deutlichen Effekt gezeigt. Allerdings sind die Infektionszahlen an sich ohnehin nicht wirklich aussagekräftig, da wir auf Grund der sehr ungleichen Testanzahl und der ungleichen Verteilung der Getesteten die einzelnen Wochen eigentlich nicht oder nur sehr bedingt miteinander vergleichen können.
Katastrophenmeldungen: Die makabere Schlacht mit Todeszahlen
Wenn man unbedingt möchte, dann kann man sogar aus Grafik 2 herauslesen, dass die Maßnahmen zu einem Rückgang der Zahlen geführt haben könnten. Ja, aber wirklich wissen, können wir es letztendlich nicht, da eine Viruswelle immer irgendwann abflacht. Dabei sind die steigenden Außentemperaturen nur einer von vielen möglichen Faktoren. Wenn ich das sage, dann höre ich oft „Besser Vorsicht, als Nachsicht“. Das stimmt und deswegen sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man solch immense Eingriffe in unsere persönlichen Menschenrechte durchführt.
Für den Einzelnen ist es vielleicht nur eine Maske im Aldi, für andere bedeutet es, Angehörige nicht beim Sterben begleiten zu können, 8 Stunden lang mit Maske zu arbeiten, ihre Krebsdiagnose nur sehr verzögert zu erhalten, präventive Untersuchungen und Behandlungen, sowie notwendige Routine-Behandlung sehr verzögert oder gar nicht zu erhalten, nachweislich depressive Störungen zu entwickeln und sich in ihrem Wesen als freiheitlicher Mensch herabgewürdigt zu fühlen.
Um uns daran zu mahnen, weiter mitzumachen, werden uns zudem nur die schlimmsten und gar nicht vergleichbaren Länder und Orte als negatives Beispiel herangezogen. Schweden ist nun aus dem Fokus Presse verschwunden, weil sich das Infektionsgeschehen dort auch ohne vergleichbare Maßnahmen weitestgehend normalisiert hat. Deutschland wird nur mit Schweden verglichen, wenn es heißt, dort seien prozentual viel mehr Menschen gestorben. Weist man aber dann darauf hin, dass 90% der mit SARS-CoV-2-Verstorbenen über 70 Jahre alt war, dann heißt es wiederum, man könne Schweden ja nicht mit Deutschland vergleichen und das stimmt.
Über Weißrussland, das ebenfalls keine Maßnahmen in dieser Form getroffen hat, wird ebenfalls nur auf politischer Ebene berichtet, weil auch dort die Leichenberge auf den Straßen ausbleiben.
Stattdessen zeigt man uns Bilder aus Brasilien und den USA, die weder demographisch, noch sozial, medizinisch oder politisch in irgendeiner Weise mit Deutschland vergleichbar sind. Nach den Gesetzen der Logik zeigt uns aber das Beispiel Schweden, dass eine Maskenpflicht nun mehr obsolet ist, weil sich dort das Infektionsgeschehen ohne Maskenpflicht und Lockdown normalisiert hat. Weiter oben habe ich bereits erklärt, dass eine einzige Ausnahme das Gewicht eines Beweises sofort aufhebt. Denkt an das Beispiel mit dem Vulkan oder der sich drehenden Erde.
Zudem zeigt uns beispielsweise Italien, wie selbst ein Land mit noch massiveren Lockdown-Maßnahmen dennoch angeblich stark von der Pandemie getroffen wurde und wird. Wie passt dies zusammen? Und wo ist der Effekt der Maßnahmen?
Was ist denn nun aber in Deutschland tatsächlich passiert? Das statistische Bundesamt hat vor wenigen Tagen die sehr detaillierte Auflistung der Sterbefallzahlen der letzten vier Jahre veröffentlicht. Weil ich mich speziell an dieser Stelle nicht auf irgendwelche Grafiken von irgendwo oder irgendwem stützen wollte, habe ich mir die Mühe gemacht, eine eigene Grafik auf Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamts zu erstellen. Zusätzlich habe ich die Daten zum Lockdown und zur Maskenpflicht mit den senkrechten roten Strichen ergänzt.
(Grafik 3: Quelle der Daten zur Grafik – Seite 236 der PDF-Version)
Wir sehen in der Grafik 3 die Sterbefallzahlen aller in Deutschland registrierter Todesfälle der Jahre 2016 bis 2020. Auf der y-Achse sehen wir die Anzahl der Todesfälle und auf der x-Achse die Kalenderwochen. Die y-Achse setzt erst bei 14.000 ein, um die Unterschiede der einzelnen Kurven hervorzuheben.
In der Grafik 3 wird deutlich, dass das Jahr 2020 tatsächlich in der KW 14 bis zur KW 19 im Vergleich zu den anderen vier Jahren eine erhöhte Sterblichkeit aufwies (vgl. Grafik 3, grüne Linie). Ob der Unterschied tatsächlich statistisch signifikant ist, müsste noch errechnet werden, was meiner persönlichen Einschätzung jedoch eher unwahrscheinlich ist.
Denn wenn wir die Jahre 2017 und 2018 berücksichtigen, dann ist ohne Zweifel ersichtlich, wie im Zeitraum von KW 8 bis KW 14 im Jahre 2018 eine stark erhöhte Sterblichkeit stattfand, die den Unterschied des Jahres 2020 in KW 14 bis KW 19 zu den übrigen Jahren stark übersteigt. Auch im Jahr 2017 kann im Zeitraum von KW 1 bis KW 7 eine erhöhte Sterblichkeit festgestellt werden, die die Übersterblichkeit des Jahres 2020 ebenfalls übersteigt. Ab der KW 19 scheinen die Kurven ineinander zu verlaufen, was vermutlich dann das normale Sterbegeschehen in Deutschland darstellt.
Ob man der Grafik nun einen Erfolg der Maßnahmenstrategie der Bundesregierung entnehmen kann, überlasse ich der Leserin und dem Leser selbst.
Das Dilemma der Kausalität
Lange Zeit gab es die offizielle Anordnung, die mit SARS-CoV-2-Verstorbenen nicht zu obduzieren. Jedoch kann nur eine Obduktion zeigen, ob die Person ursächlich an COVID-19 gestorben ist oder nicht. Das heißt, man hat sich für die tatsächliche Kausalität nicht interessiert. Der Hamburger Pathologe Dr. Püschel hat sich den Anordnungen widersetzt und kam zu einem erstaunlichen Ergebnis:
Des Weiteren wird nach wie vor für Deutschland argumentiert, nur die Maßnahmen seien für den milden Verlauf der Pandemie verantwortlich. Diese Annahme ist nach den oben erläuterten Mechanismen der Kausalität eine These, die in sich logisch ist, deren angeblicher Wahrheitsgehalt aber nur auf der Tatsache gründet, dass man das Gegenteil für Deutschland nicht beweisen kann. Dafür müsste man die Zeit zurückdrehen und die Pandemie ohne Maßnahmen in Deutschland nochmals durchleben. Diese Argumentation gründet also auf der Unbeweisbarkeit aber auch der Unwiderlegbarkeit der Annahme, die Maßnahmen seien sehr wirkungsvoll.
Zu Bedenken ist jedoch, wie katastrophal die Prognosen zu Beginn der Pandemie ausfielen und wie mild sie dann doch verlaufen ist. Die Rede war von Millionen Toten. Wenn es die schon nicht in Deutschland gibt, dann müsste es sie ja eigentlich in Schweden oder in Weißrussland geben. Zwar sind in Schweden prozentual zur Bevölkerung mehr Leute gestorben, aber sind es in der Summe wirklich derart viele Menschen, die eine solche Kritik rechtfertigen? Entscheide selbst:
(Grafik 3 Quelle)
(Abbildung 1 – Quelle)
(Grafik 4: Quelle)
(Abbildung 2: Quelle)
Wenn ich jedoch das Beispiel Weißrussland anführe, dann wird mir entgegnet, dass das ja eh nur eine Diktatur sei, in der die Zahlen vermutlich völlig manipuliert und die Bilder der Toten alle zensiert sind, was jedoch eine ziemlich steile Verschwörungstheorie darstellt. Zudem wäre das in unserer globalisierten Welt mit dem Internet eine beeindruckende Leistung, aber möglich ist natürlich vieles.
Weitere Argumente waren die potentielle Überlastung des Gesundheitssystems, was in Deutschland auch nie annähernd der Fall war (vgl. Abbildung 2) und natürlich die moralische Aussage: „Jedes Leben zählt“ und „jeder Tote ist einer zu viel“. Das sind keine Argumente sondern moralische Mahnungen, die an die Gefühle der Menschen appellieren, aber einer sachlichen Debatte nicht dienlich sind. Bisher waren uns die Grippetoten ja auch ziemlich egal.
(Abbildung 2: Quelle)
Was im Verborgenen bleibt
Ein weiterer Punkt, den es zu bedenken gilt, ist die riesige Dunkelziffer, die an den Maßnahmen und nicht an oder mit dem Corona-Virus gestorben sind oder darunter stark leiden und litten. Da diese Schicksal im Verborgenen bleiben, weil sie von den Medien nicht angemessen thematisiert werden oder sie unsichtbar sind, weil es sich um psychische und psycho-soziale oder um sehr zeitverzögerte Auswirkungen wie die wahrscheinliche Insolvenzwelle in vielen Branchen handelt, – momentan ist die Insolvenzmeldepflicht ausgesetzt – spielen sie in der Debatte keine Rolle.
Angefangen von der sozialen Spaltung, der Radikalisierung, der Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, die Belastung für ohnehin depressive und seelisch-kranke Menschen, für Problemhaushalte, bis hin zu dem Leid der Patienten mit anderen Krankheiten, wie Spastiken und anderen körperlichen Behinderungen, die auf Hilfe in engem Körperkontakt angewiesen sind – das mögliche und sehr wahrscheinliche Leid abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit ist gigantisch. Eine Initiative, die auf all diese Dinge hinweisen möchte, hat sich vor einigen Wochen gegründet und nennt sich „Außerparlamentarischer Corona-Ausschuss„. Ich persönlich halte die Arbeit dieser Menschen für enorm wichtig.
Abschließend möchte ich noch auf ein Video hinweisen, das von dem Philosophen Gunnar Kaiser vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Er zeigt in diesem Video, dass es bereits eine ganze Reihe an Studien zu den negativen medizinischen und psychologischen Folgen einer Maskenpflicht gibt, die jedoch wenig bis gar nicht debattiert werden. Außerdem zeigt er mögliche Entwicklungen auf, die auf die derzeitige sozial-politische Dynamik folgen könnten. Das Schlusswort geht also an Herrn Kaiser, dessen Beiträge ich sehr empfehlen kann:
von Marco Lo Voi
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