Was ist das Ziel des Projekts?
Das Ziel des Projekts „Exploring Roots“ ist es, Brücken entstehen zu lassen. Brücken, die die gesellschaftlichen Lager wieder miteinander in Kontakt bringen. Mit „gesellschaftliche Lager“ meine ich das Ergebnis jeder erdenklichen Form der Spaltung. Angefangen von der Trennung der Geschlechter, des Generationenkonflikts „Alt gegen Jung“, über die Trennung von Nationalitäten und Hautfarben bis hin zur Trennung zwischen den abstrakten gesellschaftlichen Formationen, wie sie sich beispielsweise in politischen Parteien oder Ideologien äußern.
Niemals maße mich mir an, in der Lage zu sein, auf jeder dieser Ebenen diplomatisch zu vermitteln. Die Brücken, von denen ich hier spreche, sollten aus konsequenter Toleranz gegenüber Andersartigkeit in jeglicher Form selbständig entstehen. Das Ziel dieses Projekts ist es, aufzuzeigen, dass Andersartigkeit auf jeder Ebene nur eine Spielart der Natur ist.
Mit „Spielart“ ist nicht eine kindische Phantasiewelt gemeint und doch spreche ich dabei von der Kreativität des Lebens, das alle Ideen, alle Farben, Formen, eben alles, was es gibt, erschaffen hat, erschafft und erschaffen wird. Nenn es Natur, Gott, Geist, Kraft wie auch immer, gemeint ist damit stets dieselbe Energie, die uns und alles andere in die Existenz geholt hat. Wir entstammen alle derselben Quelle. Wir sind alle Teil der Menschheitsfamilie, die nur eine „Partei“ im großen Hause „Erde“ darstellt.
Wenn wir verstehen, dass alle Menschen eigentlich auf Augenhöhe miteinander geboren werden, dann erscheinen all unsere Auseinandersetzungen, die teilweise friedlich, katastrophalerweise aber auch immer wieder gewalttätig und blutrünstig abgelaufen sind und immer noch ablaufen, als reine Konstruktion des menschlichen Denkens und Handelns. All die Trennungen, die Lager, die Nationen, die Grenzen und die Positionen sind von uns, den Menschen, selbst erdacht und erschaffen.
Jeder Krieg, jede Diskussion, jeder Streit ist eine von den Menschen geschaffene Situation, die sich auf der Annahme entwickelt, die Grenzen, die wir selbst definiert haben, wären natürlichen Ursprungs. Die Natur kennt keine Grenzlinien. Sie kennt nur Artenvielfalt, Kreativität, Kraft und Leben, die sie uns jeden Tag auf’s Neue präsentiert.
Das Ziel dieses Projekts ist es auch, jede Einzelne und jeden Einzelnen mit kleinen Gedankenanstößen zum selbständigen Nachsinnen anzuregen. Jedes Mal, wenn du, lieber Leser oder du, liebe Leserin, innehältst und kurz darüber nachdenkst, was du gerade fühlst, dann hat dieses Projekt sein Ziel ein weiteres Mal erfüllt.
Hinter diesem Projekt steckt aber auch nur ein Mensch, der ebenso wie du mit denselben Problemen, Zweifeln, mit dem inneren Schweinehund, mit der Faulheit und den explosiven Emotionen zu kämpfen hat und natürlich nicht unfehlbar ist. All die Worte und Absichten, die hier formuliert werden, sind genauso Gedankenanstoß für mich selbst. Nicht jedes Wissen, welches sich hier äußert, ist bei mir selbst bereits zur Erkenntnis gereift und in Taten umgesetzt.
Ein weiteres erklärtes Ziel ist es, die wahre Bedeutung der gesamten Menschheit und des einzelnen Individuums wiederzuerlangen. Dabei dokumentiert dieses Projekt nur meine persönliche Reise zu dieser Erkenntnis, an der jede und jeder teilhaben darf. Erkennen wir die wahre Position des Menschen im großen Kreis der Natur, dann würde die fortschreitende Zerstörung der Natur durch den Menschen ein Ende nehmen. Massentierhaltung, Vergiftung der Böden und der Meere, Verpestung der Luft und Versiegelung der Flächen wären undenkbar, da Einklang das einzig mögliche Ergebnis einer nachhaltigen Neubewertung des Menschen ist.
Das Ziel dieses Projekts ist es also, folgende Erkenntnis zu fördern: Der Mensch ist fester Teil der Natur und kann sich niemals aus ihr befreien, da wir untrennbar mit ihr verwoben sind. Weil wir dem Irrtum erlagen, uns von der Natur durch unsere Grenzziehungen abschotten zu können, ergreift uns jedes Mal das nackte Entsetzen, wenn uns die Natur mit einem weiteren Wirbelsturm, Tsunami, Vulkanausbruch oder Erdbeben zeigt, wo unser Platz im großen Haus „Welt“ ist.
Den vermeintlichen Herren der Welt, die derzeit die meiste Macht konzentrieren und beinahe göttergleich in ihren Palästen thronen, sollten sich darum in Demut üben. Nur der Glaube an eine Form der ausgleichenden Gerechtigkeit, wie sie die Religionen unterschiedlich formulieren, lässt uns hoffen, dass diese „Ungerechtigkeit“, diese ungleiche Verteilung des Reichtums begradigt wird.
Zugleich möchte dieses Projekt das Selbstbewusstsein all jener stärken, die wiederum glauben, sie hätten keinerlei Einfluss in irgendeiner Form auf irgendeine Sache. Der Mensch ist zwar nur ein kleiner Teil im großen Kreise der Natur, allerdings ist seine Stellung dennoch keine unbedeutende. Wenn wir in der Lage sind, die Welt derart zu zerstören, dann sind wir genauso in der Lage, das Gegenteil zu bewirken.
Jede und jeder kann seinen kleinen Beitrag dazu leisten. Der erste Schritt ist die Erkenntnis der eigenen Fähigkeit, wirklich selbständig denken und entscheiden zu können. Die Macht der Entscheidung ist es, was uns von vielen anderen Wesen unterscheidet. Ebenso wie wir völlig instinktgetrieben handeln können, können wir mit kalter Logik, mit absurder Irrationalität oder aus selbstloser empathischer Herzlichkeit heraus handeln.
Erkennen wir die Möglichkeit, die Dinge auch einfach mal anders zu tun, als wir es gewöhnt sind, anders zu reagieren, anders zu denken, Routinen zu brechen, die Bequemlichkeit zu verlassen, dann entdecken wir darin ein unglaubliches Potential, eine großartige Energie.
Wer steckt hinter diesem Projekt?
Das Projekt ist als Bewegung konzipiert und versteht sich auch nach wie vor so. Dennoch ist es vor allem der Autor Marco Lo Voi, der maßgeblich an der Gestaltung dieses Projekts beteiligt ist. Da ein Mensch jedoch immer das Produkt seiner Umwelt ist, sind es eigentlich meine Freunde, meine Familie, meine Gedanken, meine Erfahrungen und die Diskussionen und Gespräche, von denen ich zahlreiche führte, die all das geschaffen haben, was dieses Projekt ausmacht.
Darum bin ich für jede Person, jede Begegnung und jedes Erlebnis dankbar, das mir bisher zuteilwurde. Aufgewachsen bin ich als zweiter von drei Söhnen in einem kleinen Dorf im Südwesten Deutschlands. Mit einem hart arbeitenden Vater und einer liebevoll sorgenden Mutter lebten wir ein relativ durchschnittliches Leben einer Familie der aufstrebenden Mittelschicht.
Seit meinem siebzehnten Lebensjahr schreibe ich Texte verschiedenster Art. Im Alter von achtzehn Jahren verlor ich dann meinen Vater und damit mein Elternhaus. Dies war eine Zeit großer Veränderungen in meinem Leben. Mit etwa neunzehn Jahren begann ich mich mit den Themen Buddhismus, Vegetarismus und internationaler Politik zu beschäftigen, die für mich nach wie vor die Grundlagen meiner heutigen Weltanschauung darstellen.
Mit 21 begann ich mein Studium der Deutschen Sprach- und Literaturwissenschaften in Freiburg. Heute stehe ich kurz vor meinem Masterabschluss. Das gemeinschaftliche Ergebnis dieser Tatsachen spiegelt sich in diesem Projekt wider.
Heute suche ich mehr denn je Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich ebenfalls aktiv für eine besseres Zusammenleben der Menschen einsetzen wollen. Ich glaube, viele wünschen sich dies, erkennen ihre Einflussmöglichkeiten jedoch nicht, die definitiv da sind. Diese Entdeckung beginnt mit der Erkenntnis der eigenen Natur. Wenn du dich fragst, wie du wirklich glücklich sein kannst, dann bietet dieses Projekt dir zwar nicht die eine Antwort, aber es zeigt dir Möglichkeiten auf, zu deiner persönlichen Antwort zu gelangen. Beginne jetzt!
Was ist der Anspruch an das Projekt?
Der Anspruch ist kein festgesetztes, utopisches Ziel wie etwa „Weltfrieden“ oder so etwas. Die abgedroschene Weisheit „der Weg ist das Ziel“ trifft es nach wie vor am besten. Der Anspruch ist also, immer mehr Menschen in die aktive Auseinandersetzung mit sich selbst zu bringen.
Wie diese Auseinandersetzung aussieht, das hängt ganz und gar von jedem Individuum selbst ab. Jeder Mensch ist in seiner Persönlichkeit einzigartig, aber alle sind in ihrem innersten Wesen gleich. Mit „gleich“ ist nicht „gleichförmig“ sondern „gleichwertig“ gemeint. Jede und jeder hat das gleiche innere Potential, das es zu erkennen gilt.
Der Anspruch ist keinesfalls, eine feste Ideologie, ein festes Dogma oder eine Religion zu vermitteln. Wenn es auch hier und da vielleicht den Anschein macht, es soll hier von einer Meinung oder eine Weltanschauung überzeugt werden, so ist das nur Ausdruck meiner persönlichen Sicht auf die Dinge, die als Idee, Vorschlag oder Gedankenanstoß aufzufassen sind und vermutlich mit deiner Weltsicht mehr oder weniger in Konflikt gerät.
Aus diesem Konflikt, so hoffe ich, soll ein Erweckungsmoment entstehen. Dieses Erweckungsmoment besteht darin, nicht mehr die Ursachen der Probleme, die jede und jeder in der Außenwelt wahrnimmt, stets auch in der Außenwelt zu suchen. Die Suche sollte zunächst bei uns selbst beginnen. Die Haltung, stets die Wurzel des Übels überall zu suchen, nur nicht im eigenen Denken und Verhalten, ist aus meiner Sicht der Urgrund für viele gesellschaftliche Fehlentwicklungen.
Wie bereits erwähnt, bin ich als Mensch selbst niemals davon befreit, bei bestimmten Themen emotional oder stark subjektiv zu werden und dabei selbst mit dem Finger auf andere zu zeigen, da hier vorrangig Themen behandelt werden, die tief in die persönlichen Ebenen hineinreichen.
Was ist der Adressatenkreis?
Im Prinzip sind meine Texte für alle. Natürlich erfordern sie eine gewisse Deutschkenntnis und Leseerfahrung. Außerdem bedeuten sie Arbeit. Mir ist bewusst, wie schwer es fällt, sich nach getaner Arbeit noch mit Lesearbeit herumzuschlagen, weshalb meine Zielgruppe wohl ziemlich schmal ausfallen dürfte.
Ich bin persönlich jedoch davon überzeugt, nur ein Ausbruch aus diesem Arbeitstrott und ein entschiedener Schritt aus der Alltagsroutine kann den aus meiner Sicht fatalen Kurs der Menschheit ändern. Somit begründet sich meine persönliche Anstrengung mit meiner Hoffnung in eine bessere Zukunft. Daher sollten alle unter meine Zielgruppe fallen, die an eine bessere Zukunft glauben wollen.
Um meinen Adressatenkreis zu erweitern, habe ich bereits begonnen, verschiedene Texte auf Englisch zu übersetzen. Allerdings fehlen mir schlicht die Kapazitäten, jeden Text in andere Sprachen zu übertragen und zu editieren.
Welche Philosophie liegt diesem Projekt zu Grunde?
Da der Mensch sich eine Sache nur vorstellen kann, wenn es einen Namen erhält, habe ich für meine Herangehensweise und Weltanschauung den Begriff „Neuer Radikalismus“ gewählt. Dabei beziehe ich mich auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „radikal“, was sich vom lateinischen radix (Wurzel) ableitet und so viele bedeutet wie „an der Wurzel“. „Neu“ deswegen, weil es „radikale“ Formen aller möglichen Religionen, politischen Ideologien und sonstigen Ideen gibt.
Von all diesen Kategorien möchte ich jedoch wegkommen, weshalb ich aus dem Adjektiv „radikal“ selbst einen „-ismus“ gemacht habe, da meine Weltsicht keine allgemeingültige Antwort bietet, sondern versucht, jede Erscheinung nach ihrem Ursprung zu untersuchen und zu bewerten. Wer Näheres dazu erfahren möchte, der kann in diesem Artikel mehr darüber lesen.
Natürlich speist sich meine gedankliche Ausrichtung aus literarischen und philosophischen Quellen. Allen voran war es der junge Johann Wolfgang Goethe, der mich in meiner heutigen Philosophie beeinflusste. Des Weiteren wäre da Hermann Hesse zu nennen, der mich ebenfalls näher an mein persönliches Verständnis der Welt geführt hat.
Philosophisch und geistig sind vor allem Sokrates und Siddharta Gautama weitere Vorbilder, die mir Begriffe und Werkzeuge lieferten, um mir die Erscheinungen in der Welt zu erklären. Ein wegweisendes Buch war zudem Michale Endes „Unendliche Geschichte“, das mehr Weisheiten enthält, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Ein weiteres Werk, was mich und mein Verständnis der Welt stark geprägt hat, war die moderne Version des „Tibetischen Totenbuchs“, das von Sogyal Rinpoche für den westlichen Menschen mit einem ergänzenden Teil in eine zugängliche Form gebracht wurde. Das „Tibetische Buch von Leben und Sterben“ lehrt den Umgang mit dem Tod, liefert uns Mittel und Wege, Sterbende zu begleiten und gibt uns eine Perspektive für das „Danach“.
In diesem Sinne würde ich mich eher der klassischen aber auch der transzendenten Philosophie zuordnen, die nach der Vereinigung von geistigen und wissenschaftlichen Perspektiven strebt und die Natur als universelles Prinzip versteht, das durch den Menschen auf eine besondere Weise wirkt.
Wie sind die Beiträge also zu verstehen?
Wenn in meinen Beiträgen beispielsweise aktuelle, gesellschaftliche Entwicklungen, deren Beweggründe nachvollziehbare oder auch irrige sein können, behandelt werden, dann versuche ich stets die Perspektive aufzuzeigen, die aus meiner Sicht nicht ausreichend in die allgemeine Beurteilung dieser Entwicklungen eingeht.
Wenn zum Beispiel gegen „Rassismus“ friedlich demonstriert wird, dann sehe ich keinen Grund, dies weiter zu thematisieren, weil es aus meiner Sicht genügend Plattformen, Medien und Menschen gibt, die dies bestimmt sehr gut kulturell, kulturhistorisch und soziologisch darstellen und ich mich mit dieser Form der Meinungsäußerung uneingeschränkt solidarisiere.
Friedliche Demonstrationen zu jedem Anlass sind legitime demokratische Mittel, die ich in einer freien Gesellschaft voraussetze. Wird dabei jedoch zum Mittel der Gewalt gegriffen, egal ob auf Seiten der Demonstranten, der Polizei oder geheimdienstlicher „Agent Provocateurs“, dann büßt die Demonstration leider unweigerlich ihre demokratische Legitimation und damit den möglichen Zuspruch der trägen, breiten Masse ein.
Dies ist für mich dann sehr wohl Anlass, mich damit zu beschäftigen, da sich mir der Zusammenhang zwischen „Einsatz gegen Gewalt“ (= Demonstration gegen Rassismus) mit dem Mittel der Gewalt (= Vandalismus und Handgreiflichkeiten) nicht direkt erschließt. Daraufhin versuche ich, das Anliegen und das Ziel der Demonstration sowie den Weg bzw. die Mittel zur Besserung der angeprangerten Verhältnisse in Beziehung zu setzen.
Wenn sich aus dieser Beziehung für mich Widersprüchlichkeiten ergeben, dann versuche ich, diesen Widersprüchlichkeiten auf den Grund zu gehen. Dabei versuche ich, möglichst wertfrei und nüchtern die mir zugänglichen Fakten zu untersuchen und zu bewerten. Dies hat nichts mit Relativismus zu tun, sondern mit der Annäherung an das, was ich die „Wurzel der Dinge“ nenne.
Dabei ist mir bewusst, dass es keine absolute Objektivität gibt, weshalb es für mich unerlässlich ist, mir jede vernünftige Perspektive anzuhören. Dazu gehören auch die Ansichten, die von Parteien oder Individuen stammen, die entgegen der mehrheitlichen beziehungsweise öffentlichen Darstellung stehen. Natürlich kann ich dabei unmöglich alle relevanten Fakten weder sichten noch berücksichtigen, darum beziehe ich Analysen und Hinweise anderer in meine eigenen Betrachtungen mit ein.
Anschließend bewerte ich die verschiedenen Analysen und mir zugänglichen Fakten. Die Bewertung der Analysen anderer beginnt stets mit der Frage an mein Gefühl, ob die Person, die eine Analyse lieferte, an Frieden und Verständigung oder an Konflikt und Hetze interessiert ist – dabei verlasse ich mich auf meinen menschlichen Spürsinn, meine innere Stimme.
Schließlich komme ich zu einem Ergebnis, das ich mit meinen bisherigen Erfahrungen und eventuellen Erwartungen abgleiche. Ergeben sich deutliche Widersprüche, muss ich meine bisherige Sichtweise auf das Thema anpassen. Damit versuche ich mein Weltbild nicht unbegründet wechselhaft, aber doch offenherzig und flexibel zu halten, um mich nicht in unbegründeten Prinzipien zu verlieren und zugleich mich manipulativer Einflüsse zu entziehen.
Diese Blaupause kann nicht in jedem Fall mustergültig umgesetzt werden, aber das liegt in der Natur meines Menschseins. Ich bin ebensowenig unfehlbar wie jede und jeder andere. Die Artikel können mal mehr und mal weniger gelungen sein. Zudem führe ich manchmal Gespräche oder erhalte Hinweise zu einem bestimmten Thema, nachdem ein Artikel dazu bereits veröffentlicht wurde. Vermutlich wäre dieser Beitrag dann etwas anders geraten, allerdings stehe ich zu jedem veröffentlichten Stück, weil diese meine persönliche Entwicklung widerspiegeln. Ältere Beiträge zu einem gewissen Thema würden heute definitiv anders aussehen, dennoch verzichte darauf, inhaltlich zentrale Änderungen daran vorzunehmen.
Für manche mag der Umgang mit wirklich emotionalen Themen wie Antisemitismus, Rassismus, Tod, Krieg und Leid manchmal mit zu geringer Empathie behandelt zu werden. Dabei sollte aber stets zwischen der Suche nach dem Wesen einer Erscheinung und meinem persönlichen Empfinden unterschieden werden. Natürlich könnte ich meinen Schmerz beschreiben, den ich jeden Tag verspüre, wenn ich in die Welt blicke und mich mit verschiedenen Themen beschäftige.
Aber wem ist damit geholfen, wenn ich den Schmerz mehre, indem ich ihn wiederum in die Welt trage? Ich versuche aus dem Schmerz Energie zu gewinnen, um dann in meinen Texten die Ursachen für die Tatsachen zu suchen, die diesen Schmerz möglich machten. Dabei muss der Blick möglichst klar und frei von Emotionen sein. Diese Emotionen sind Teil meiner Persönlichkeit, die ich beim Verfassen meiner Texte versuche, soweit wie möglich in den Hintergrund zu rücken, um die Dinge möglichst so zu sehen, wie sie tatsächlich sind. Dabei ist die „Objektivität“ ein unerreichbares Ideal, das man dennoch stets mit aller Anstrengung anstreben sollte.
Schließlich steckt hinter jedem Text ein ganzes Universum an Gedanken. Einem Freund habe ich einmal versucht, diesen Zusammenhang mit folgendem Vergleich zu verdeutlichen: Ein Text oder ein Vortrag zu einem Thema ist wie ein gepresster Orangensaft, während die Gedankenwelt, die dahintersteht, dem gesamten Orangenbaum entspricht, von dem die Früchte für den Saft stammen. Den Saft hat man schnell verdaut, allerdings hat man damit nur eine ungefähre Idee von der Beschaffenheit des gesamten Baumes.
Zusammenfassung
Ich könnte hierzu noch vieles mehr schreiben. Das Buch, welches meine komplette Philosophie abdeckt, ist in Arbeit. Dieser Beitrag ist nur ein kleiner Abriss, ein oberflächlicher Rundumschlag, eine knappe Orientierungshilfe:
Was ist das Ziel des Projekts?
Den Menschen ihr Menschsein erkennen helfen, um menschlich geschaffene Grenzlinien schrittweise zu entdecken und zu verstehen.
Wer steckt dahinter?
Ein Student der Sprachen und des Lebens, der auf Verstärkung wartet.
Was ist der Anspruch an das Projekt?
Neue Gedanken möglich zu machen, indem an bisherigen Denkstrukturen punktuell gerüttelt wird.
Was ist der Adressatenkreis?
Jede und jeder, der oder die an einen positiven Verlauf der Menschheitsentwicklung glauben will und kann.
Welche Philosophie liegt diesem Projekt zu Grunde?
Der „Neue Radikalismus“ orientiert sich sowohl an wissenschaftlichen, philosophischen, als auch an spirituellen Vorbildern und sucht nach der gemeinschaftlichen Wurzel, um das Wesen der Natur schrittweise mit Hirn und Herz zu erforschen.
von Marco Lo Voi