„Personenkult“
In diesem Beitrag sollen einige Personen kurz vorgestellt werden, die mich in meiner heutigen Weltanschauung stark geprägt haben. Dabei möchte ich, wie in der ersten Zwischenüberschrift angedeutet, keinen „Personenkult“ betreiben, sondern Persönlichkeiten benennen, die meines Erachtens ein ausgeglichenes und auf Frieden ausgerichtetes Weltbild vertreten.
Vorbilder
Dabei ist es wohl kaum zu verhindern, dass ich nur sehr oberflächlich über die Personen berichten kann, da ich sie selbstverständlich nicht persönlich kenne, sondern nur ihre Arbeit seit einigen Jahren verfolge. Folglich stehe ich nur hinter den Aussagen und Handlungen der nachfolgenden Personen, die mir bekannt sind. Zudem geht es hier natürlich nicht um die Personen als Privatpersonen, sondern um sie in ihrer jeweiligen „Funktion“, um sie als Personen der Öffentlichkeit.
Universalität
Ich möchte im Folgenden nur jeweils eine Person nennen, die mich hinsichtlich eines bestimmten Bereichs maßgeblich beeinflusst hat. Natürlich speist sich jeder Wissensbereich aus mehreren Quellen und natürlich vertrete ich nicht jede einzelne Position der genannten Personen. Es mag auch Aspekte geben, zu denen ich eine abweichende oder sogar gegensätzliche Meinung habe. Diese Abweichung kann allerdings keinesfalls derart zentral sein, denn sonst würde diese Person nicht aufführen.
Zudem kann ich des Umfangs wegen nicht jeden Wissensbereich abdecken. Deshalb beschränke ich mich auf die eher sozio-politische Sphäre und lasse theosophische Aspekte ausnahmsweise unbeachtet.
Genug der Wort. Vorhang auf:
Geopolitik und Konfliktforschung
Wie bei vielen Menschen des deutschsprachigen Raums war es auch bei mir der Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser, der meine Interesse für die großen politischen Zusammenhänge geweckt hat. Ich war sehr lange politisch völlig uninteressiert. Ein Freund und ehemaliger Lehrer von mir hat mir die ersten Vorträge von Dr. Ganser gezeigt. Vermutlich war dies genau der richtige Lebensabschnitt, um mit dieser kontroversen Denkrichtung konfrontiert zu werden.
Noch politisch weitestgehend unbefleckt und mit wenig konkreten Vorstellung von der Weltpolitik konnte ich mir Vorträge Gansers völlig unbefangen und mit offenem Geiste anhören und erkannte recht bald, dass dieser Mann ein Mann des Friedens ist. Wer sich offenen Herzens mit seinen Vorträgen und seinen Büchern befasst, der, davon bin ich vollständig überzeugt, wird zur gleichen Erkenntnis kommen. Hier einige Links und Videovorschläge zu Herrn Ganser:
–> Beitrag auf diesem Blog zu Dr. Daniele Ganser.
–> In diesem Vortrag stellt Dr. Ganser 38 Fragen zu den Ereignissen des 11. Septembers
–> In diesem Gespräch spricht Herr Ganser über sich als Person
Medien und Informationsvermittlung
Von Herrn Ganser ist der Weg nicht weit zum einem Mann, der aus meiner Sicht die Friedensbewegung maßgeblich medial begleitet hat: Ken Jebsen von KenFM. Noch umstrittener als der eben genannte Dr. Ganser, weil er mittlerweile eine breites Publikum erreicht. Meines Erachtens erhitzen sich die Kontroversen um eine Person in dem Maße, ich welchem sie Einfluss auf die Massen nehmen.
Bei Ken Jebsen hat es einige Zeit mit seinem Rauswurf bei den Öffentlich Rechtlichen geklappt, dann kam die Phase der massiven Diffamierung, während man mittlerweile bei einem vollständigen Ausblenden seiner Arbeit angelangt ist. Hier ist allerdings höchste Vorsicht geboten und darauf weist Herr Jebsen selbst immer wieder hin: KenFM ist eine Plattform, ein Medienportal, eine Körperschaft, die bestrebt ist, eine ausgewogene Darstellung der Dinge zu bieten.
Ich besuche regelmäßig seinen Kanal, weil dort wirklich die unterschiedlichsten Menschen zu Gast sind. Seine mehrstündigen Gesprächsrunden und über 90-minütigen Interviews sind meines Erachtens stets interessant und sachlich geführt. KenFM scheut sich nicht davor, heikle Gäste einzuladen, Gäste, deren Meinung sich wenig bis gar nicht im medialen Mainstream widerspiegeln.
Ken Jebsen selbst ist zwar Gründervater des Portals, allerdings ist nicht alles, was dort erscheint, automatisch seine Meinung. Sein Anspruch: er spricht mit jeder und jedem, der bereit zu einer sachlichen Diskussion ist. Warum er als einer der einflussreichsten Medienmacher Deutschlands noch nie bei „Anne Will“ und Co. zu Gast war? Das müsst ihr euch selbst fragen. Hier einige Anregungen, die eventuell ein Grund dafür sein könnten:
–> Hier ist eine Episode meines Lieblingsformats seines Kanals: Positionen. In dieser Gesprächsrunde geht es um Journalismus und seine Grenzen.
–> Hier ist Herr Jebsen mal selbst Gast.
–> Und Ken Jebsen als Redner.
Wirtschaft und Geldwesen
Fundament einer jeden modernen Nationalgesellschaft ist nicht ihre Regierungsform, sondern ihre Wirtschaftsform. In Kombination mit dem glorifizierten Begriff Globalisierung kann man also sagen, dass das Weltwirtschaftswesen der Neoliberalismus und ihre Leitwährung der Dollar ist. Ein Mann, der das Börsenlatein gekonnt und neuerdings zunehmend ironisch übersetzt, ist Dirk Müller.
Dirk Müller, der gerne als Mr. Dax bezeichnet wird, was er selbst allerdings nicht so schön findet, ist erfolgreicher Börsianer und immer noch geduldeter Talkgast im Fernsehen, obwohl auch er sich in jüngster Zeit verstärkt mit politischen Themen auseinandersetzt. Sein Grundsatz: „Die Börse ist der Schmelztiegel der Weltpolitik“. Alle global relevanten Ereignisse, die auch nicht zwingend mit dem Finanzmarkt zu tun haben müssen, bilden sich seiner Meinung an der Börse ab.
Dirk Müller hat es aus meiner Sicht geschafft, mir ein besseres Verständnis für die Vernetztheit von Politik, Weltwirtschaft und Bankenwesen zu geben. Auch er scheut sich nicht davor, mit allen Parteien in einen Dialog zu treten, ob diese nun Links- oder Rechtsradikal sind, solange sie bereit zu einer sachlichen Auseinandersetzung sind.
In seinem jüngsten Werk „Machtbeben“ zeigt er aus seiner Sicht, wie alle Bereiche unseres Lebens zusammenhängen und sich auf die Wirtschaft niederschlagen. Er erklärt verständlich und im Zusammenhang, wie es zu Wirtschaftskrisen kommt und wer davon profitiert:
–> Hier geht es zu seiner Homepage.
–> Das hier ist ein allgemeines Interview zu seinem Buch.
–> Hier ein Vortrag zu eher politischen Themen.
Politik, Gesellschaft und Revolutionsgeist
Als letzten Vertreter in dieser Reihe möchte ich eine historische Persönlichkeit benennen, die wie keine andere Lichtgestalt zuvor meine innersten Überzeugungen so klar und so energisch verkörpert: Rudi Dutschke. Er ist eine tragische aber ebenso glorreiche Figur der deutschen Geschichtsschreibung und es ist mir zugleich ein Rätsel, warum dieser Mann aus dem historischen Bewusstsein der Gegenwart ausgeklammert wird, und eine niederschlagende Offensichtlichkeit, denn seine Ideen und Werte sind selbst im Jahre 2019 noch revolutionär und utopisch, aber umso erstrebenswerter denn je.
Alfred Willi Rudolf Dutschke, von allen nur Rudi genannt, wurde am am 7. Mai 1940 geboren und verstarb bereits am 24. Dezember 1979 an den Spätfolgen eines Attentats. Richtig: er wurde am 11. April 1968 von Josef Bachmann auf offener Straße mit drei Schüssen niedergestreckt. Trotz zweier Treffer in den Schädel überlebte Rudi und schaffte es nach schwerer Reha wieder auf die Beine.
Bereits in den frühen Zwanzigern politisierte sich sein Denken extrem und er wird aus heutiger Sicht als marxistischer Sozialist bezeichnet. Auch wenn er dem bestimmt in Teilen zugestimmt hätte, glaub ich, dass diese Kategorisierung für seine universale Kritik an den damaligen herrschenden Verhältnissen, die sich heute im Übrigen weiter dramatisiert haben, zu kurz greift.
Er strebte eine offene und aufgeklärte Gesellschaft an, die sich seiner eigenen Kraft und seines eigenen Vermögens bewusst ist. Er forderte eine Aktivierung der Arbeiter, im Sinne einer angemessenen Teilhabe am erwirtschafteten Wohlstand, kurzum: er kritisierter den Kapitalismus und forderte eine humane Wirtschaftsordnung, die wahrhaftig und transparent ist. Aber lassen wir ihn selbst zu Wort kommen, denn er verstand es, sich prägnant, aber tiefgreifend auszudrücken:
–> Hier ein herausragendes Interview mit dem jungen Dutschke vor dem Attentat, das noch von wirklichem Qualitätsfernsehen der Öffentlich Rechtlichen zeugt:
–> Hier eine Dokumentation, die meines Erachtens eine gute Zusammenfassung zur Person Dutschkes darstellt:
–> Und wer sich wirklich mit Details der sogenannten 68er Revolution auseinandersetzen will, dem empfehle ich dieses Marathonvideo. Diese Sendung wurde im ORF ausgestrahlt und war im Übrigen nach dem oben erwähnten Attentat:
von Marco Lo Voi